+++ Jan Raatschen im Interview +++
Nach dem furchtbaren Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 wurde unsere Welt teilweise auf den Kopf gestellt. Unser Kanzler sprach zu Recht von einer Zeitenwende. Als das billige Gas aus Russland nicht mehr zu uns gelangte, wurde allen schlagartig klar, dass wir unsere Energie-Wirtschaft umstellen müssen.
Auch im Sektor der Wohnraumbeheizung war jedem bewusst, dass wir von fossiler Energie auf erneuerbare Energie-Quellen umstellen müssen. Dies mündete im Juni 2022 im ersten sogenannten Wärmepumpen-Gipfel mit dem Ziel, jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren. Dieses Ziel ist nur dann umsetzbar, wenn beinahe jede neue Heizung im Wohngebäudebereich zukünftig eine Wärmepumpe sein wird.
Dann folgte in diesem Jahr das politische Theater um das sogenannte Heizungsgesetz (GEG-Reform). Fristen wurden an kommunale Wärme-Planungen geknüpft und damit faktisch in die ferne Zukunft verschoben. Eine reine Gas-Heizung ohne regenerativen Anteil ist nun auch weiterhin möglich – mit der Hoffnung, dass diese irgendwann einmal mit „grünem Gas“ oder grünem Wasserstoff betrieben werden kann.
Bei der gesamten Diskussion 2023 um die Wärmepumpe ist plötzlich der Fokus verschoben worden auf das ab dem 1.1.2024 rechtlich Machbare und dabei ist das eigentliche Ziel völlig aus dem Blick geraten. Deshalb möchte ich hier den Diskurs wieder darauf zurücklenken:
Fakt 1: Der von Menschen verursachte Klimawandel ist unsere größte Herausforderung, der unsere volle Aufmerksamkeit gelten sollte.
Fakt 2: Der Klimawandel wird durch zu viel CO2 in der Atmosphäre vorangetrieben.
Fakt 3: Die effektivste Methode zur Reduzierung unseres CO2-Ausstoßes besteht darin, keine fossilen Energie-Träger mehr zu verbrennen. Im Bereich der Wohnraumbeheizung ist dafür die Wärmepumpe die beste verfügbare Lösung. Wärmepumpen wandeln einen Teil Strom in der Regel in vier Teile Wärme um. Damit ist die Wärmepumpe die effizienteste Technologie, die uns aktuell zum Heizen zur Verfügung steht.
Die Wärmepumpe ist dank der bestehenden Förderkonditionen zudem rentabel für den Endverbraucher, da sie die Kosten beim Heizen erheblich senkt und sich somit schnell amortisiert. Fossile Energieträger wie Öl und Gas werden in den nächsten Jahren hingegen zwangsläufig teuer, aufgrund von Knappheit und steigender CO2-Bepreisung.
Mein Appell lautet daher: Lassen Sie sich nicht von Ablenkungen täuschen. Treffen wir unsere Entscheidungen beim Thema Heizen rational und vernünftig. Die Wärmepumpe ist die derzeit beste Wahl für die allermeisten Wohngebäude, sowohl Neubau als auch Altbau. Sie übertrifft herkömmliche Wärme-Erzeuger sowohl in punkto Effizienz als auch bei langfristigen Kosten.
Als Ingenieur der Versorgungstechnik und Befürworter einer nachhaltigen Zukunft stehe ich fest hinter dieser Lösung, die nicht nur ökologisch verantwortlich, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist und Effizienz verspricht. Die Wärmepumpe ist die richtige Wahl für unser Klima und unsere Zukunft.
Jan Raatschen
Die Wahl der richtigen Heizung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Raatschen hilft Ihnen bei der Auswahl.